Freitag

Umgang Teil 4: Die Stoffbedeckung (Wachstuch) anbringen

Über unseren eingesetzten Bogenrähmchen werden nun die mitgelieferten Stoffbedeckungen angebracht. Diese Baumwolltücher haben die Aufgabe zu verhindern, dass unser Korboberteil mit von den Bienen hergestellten sogenannten Wachsbrücken verbunden werden kann. Da solche Tücher unbehandelt den Mandibeln unserer Arbeitsbiene zum Opfer fallen würden, müssen diese Tücher mit Bienenwachs getränkt werden. 

Wir erhitzen ca. 100 g Bienenwachs im Wasserbad. Das Wasser muss dabei nicht bis zum kochen gebracht werden. Sollte kein eigenes Wachs zur Verfügung stehen, bekommt man welches im Imkerverein oder von einem netten Nachbarimker, der seine Bienen ebenfalls ohne giftige Substanzen, die sich im Wachs niederschlagen können, behandelt. 
Mit einem Flachpinsel, ca. 2 cm breit, übertragen wir das flüssige Wachs aus dem Wasserbad nach und nach, vorsichtig auf das zuvor passgenau zurechtgelegte Tuch auf den Bogenrähmchen. 

Ein kleiner Tipp: beginne an einem der grossen Rähmchen oben in der Mitte. Danach, der Rundung des Rähmchens auf seinem Rücken folgend bis hinunter zur Trägerplatte. Dort sind einige Zentimeter Überstand des Tuches, die auf der Trägerplatte selber zum Liegen kommen. Das Tuch wird also mit flüssigem Wachs, wie auf die Trägerplatte „geklebt“.




Haben wir einige Rähmchen mit dem Tuch formschön „verklebt“, tränken wir das Tuch zwischen den Holzrähmchen ebenfalls mit dem Pinsel. Nur heisses Wachs tränkt unser Baumwolltuch vollständig durch, arbeiten wir zu langsam erkaltet das Wachs mehr auf der Oberfläche und wir müssen mit einem Heissluftfön später korrigieren, so, dass der Stoff vollflächig von Wachs durchtränkt wird. Sollte jemand ungenau oder schlampig vorgehen, ist das Ergebnis, dass die Bienen dieses Tuch an dieser Stelle durchnagen können. Somit wäre dann ein kleiner Anfang dafür gemacht, dass immer mehr Bienen dieses Tuch immer mehr zernagen und wir als Ergebnis dieses schon beschriebene „verbauen“ des Deckels mit den darunter liegenden Bogenrähmchen bekommen würden. Für den Menschen, der seinen Korb nicht öffnen will, wäre das nicht schlimm. Will aber z.B. ein Gesundheitswart oder Veterinär das Bienenvolk kontrollieren, weil es möglicherweise einen Hinweis auf eine Krankheit im Volk gibt, müssen wir das Korboberteil abheben können, um beispielsweise eine Brutwabe zu ziehen. 








Vor den kleinen Bogenrähmchen muss darauf geachtet werden, dass wir unsere Kugelform bis zuletzt ausarbeiten, auch dort, wo uns kein weiteres Rähmchen die Form vorgibt, formen wir das noch warme Wachstuch mit unseren Fingern, wie eine Kugelform nach. 

Sind wir zufrieden und haben wir beide Tuchhälften auf den Rähmchen angebracht, befindet sich oben in der Mitte noch ein unverschlossener Bereich. Dafür haben wir auch ein kreisrundes Stück Tuch gefertigt. Dieses wird zuletzt angebracht, weil wir dieses Stück später, nachdem die Bienen im Korb sind und angefangen haben zu bauen, eventuell wieder entfernen, um den Schwarm mit dem Futterballon füttern zu können.








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